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04.07.2017

Zwei Berufsverbände gemeinsam aktiv

Bei den aktuellen Kassenverhandlungen in den Bundesländern Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein haben wir als ZVK-Nordverbund wieder einmal die Erfahrung gemacht, wie gut die Verbände IFK, VDB, VPT und der Nordverbund zusammenarbeiten.

Diese gute Zusammenarbeit kann fortentwickelt werden, wenn Verbände zu politischen Themen auch gemeinsame Veranstaltungen durchführen.

Unsere Kolleginnen und Kollegen aus Berlin haben dies gerade bewiesen, indem sie gemeinsam mit dem VPT einen parlamentarischen Abend organisiert haben. Das finden wir hier im Norden ein gutes Beispiel für ein Zusammenrücken der Verbände und übernehmen hier gerne die entsprechende Meldung über die Veranstaltung.

Es freut uns, dass die beiden großen Physio-Verbände immer mehr das Gemeinsame und nicht das Trennende betonen – wir im Norden finden das so gut, dass wir bei einer solchen Zusammenarbeit auch den IFK und VDB selbstverständlich immer mit einbeziehen würden.

Viel Spaß mit der nachfolgenden Meldung aus Berlin inklusive dem Filmbericht!

Länderverbund Nordost: Parlamentarischer Abend in und für Berlin - zwei auf einen Streich!

Ein parlamentarischer Abend

Die Berufsverbände VPT und PHYSIO-DEUTSCHLAND haben zum Thema „Das HHVG - ein Schlüssel für neue Wege im Heilmittelbereich aus Sicht der Physiotherapie“ einen parlamentarischen Abend am 12. Juni 2017 in Berlin veranstaltet.

Die VPT-Landesgruppe Berlin-Brandenburg und der Länderverbund Nordost von PHYSIO-DEUTSCHLAND haben Politiker, berufspolitische Akteure, Kostenträger sowie auch Kolleginnen und Kollegen eingeladen, die von Britta Bartel (VPT-Landesvorsitzende für Berlin Brandenburg) und Rainer Großmann (Vorstandsmitglied PHYSIO-DEUTSCHLAND, Länderverbund Nordost) herzlich begrüßt wurden. Durch den Abend führte die Journalistin Anke Kautz.

Impulsvorträge und inhaltlicher Austausch

Drei Impulsvorträge lieferten die Informationsgrundlage für einen regen Austausch:

Friedemann Ey (Verbindungsbüro Berlin/Bonn des VPT) wies auf die Einzigartigkeit des Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetzes (HHVG) hin. Mit dem Gesetz entfällt die Bindung der Grundlohnsummenentwicklung bei Kassenverhandlungen für drei Jahre bis Ende 2019. Das wirkt sich bereits positiv auf die laufenden Verhandlungen bundesweit aus. Die Berufsverbände haben in den letzten Jahren maßgeblich zu diesen politischen Entwicklungen beigetragen.

Dr. Carsten Kampe (Brandenburger Fachkräftemonitoring, Fachkräfte in Clustern und Regionen) stellte in seinem Beitrag heraus, dass sich die Therapieberufe an einem Scheideweg zwischen Fachkräftemangel, Ökonomisierungsdruck und Akademisierung befinden. Er sieht eine Chance mit der Akademisierung unseres Berufes, sowohl dem Fachkräftemangel zu begegnen als auch eine angemessene Vergütung zu erhalten.

Karl-Heinz Kellermann (Bundesvorsitzender VPT) betonte, dass es für unseren Berufsstand "noch nie solche Reformen" gab. Das ist einmalig und auf die gute Arbeit der Berufsverbände zurückzuführen, aber auch auf den glücklichen Umstand, dass der Physiotherapeut Dr. Roy Kühne (CDU) im Bundestag vertreten ist und die Interessen der Therapieberufe dort vertritt.

Kernthemen der Physiotherapie benannt

An die Impulsvorträge schloss sich nahtlos eine rege Diskussion an, in der die Kernthemen der Physiotherapie zum Ausdruck kamen:

  • Forderung nach Abschaffung des Schulgeldes 

  • höhere Wertschätzung unseres Berufes 

  • mehr Autonomie der Therapieberufe

  • Verbesserung unseres Vergütungssystems und der damit verbundenen längst notwendigen Anpassung der Einkommenssituation von Praxisinhabern und Angestellten

  • Novellierung des Berufsgesetzes

Um diese Ziele und Forderungen umzusetzen, brauchen wir auch weiterhin eine starke Berufsvertretung. Der Austausch unter Vertretern aus Politik, Berufsverbänden, Krankenkassen, Ausbildung und Lehre und Berufsangehörigen ist enorm wichtig. Dieser parlamentarische Abend konnte einen wichtigen Beitrag dazu leisten. "Auf diese Gespräche und neuen Kontakte werden wir weiter aufbauen und die Interessen unserer Mitglieder aktiv vertreten", erklärte Rainer Großmann am Ende der Veranstaltung. 